Wertsteigerung der MLS-Franchises

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Als die MLS im Jahr 1993 gegründet wurde, belächelte man die amerikanische Profiliga von vielen Seiten. Doch allmählich entwickelte sie sich immer weiter. Durch die ersten Top-Transfers von in die Jahre gekommenen Fußballlegenden in die MLS wurde die MLS als Rentner-Liga abgestempelt. Heute kann die höchste amerikanische Liga jedoch schon mit einigen europäischen Vereinen konkurrieren, zumindest was den Wert der Klubs angeht, den die Forbes jedes Jahr neu beziffert. Im Ranking für 2017 wird der Wert einer durchschnittlichen Mannschaft in der MLS auf 223 Millionen Dollar geschätzt. Dabei haben die Franchises eine durchschnittliche Wertsteigerung von 20% hingelegt.

LA Galaxy zieht an Seattle vorbei

Werte stammen aus der Forbes Liste 2017

Besonders LA Galaxy kann mit einem Wert von 315 Millionen US-Dollar fast mit den Top 20 Europas mithalten. Im Vergleich mit dem SSC Neapel (Platz 20 der wertvollsten Fussball-Klubs der Welt mit 379 Mio.) verliert Galaxy nur knapp. Bei gleichbleibendem Wachstum der beiden Mannschaften könnte LA (mit +19%) jedoch bald Neapel überholen, die im letzten Jahr bereits einen Wertverlust von -4% hinnehmen mussten. Am meisten zulegen in der MLS konnte D.C. United mit +48%, die besonders von der bevorstehenden Fertigstellung ihres Fußballstadions profitieren. Besonders in der MLS: Kein Team verliert an Wert in 2017

Woher kommt die hohe Steigerung?

Der Grund für die Wertsteigerungen ist nicht aus den Umsätzen der Teams zu lesen. Diese fallen im Vergleich mit europäischen Mannschaften relativ gering aus. Die Franchises profitieren von der geschlossenen Liga und der Erweiterungspolitik der MLS. So gab die Liga-Kommission in 2016 bekannt, dass man die Liga bis 2020 auf 28 Teilnehmer aufstocken wolle. Dabei steigt der Preis seit Jahren schon, um die Lizenz für ein neues Team in der MLS zu bekommen. Während 2006 der FC Toronto nur 10 Millionen US-Dollar für den Einstieg in die Liga zahlte, beträgt die Abgabe für das 25. und 26. Team der MLS jeweils 150 Millionen. Mit Minnesota und Atlanta sind in der Saison 2017 bereits zwei neue Teams eingestiegen. Während Minnesota eine Summe von 100 Millionen zahlen musste, waren es für Atlanta United nur 70 Millionen. Den FC Los Angeles kostete die gleiche Abgabe in dieser Saison 110 Millionen.

Ein weiterer Faktor sind die Stadien der MLS-Teams. Da die meisten Franchises Eigentümer oder Teilinhaber ihrer Spielstätten sind, verfügen Sie über diese über ein reiches Anlagevermögen. So steigt der Wert der Franchises besonders wenn ein Stadion renoviert oder neu errichtet wird. Deutlich wird dies vor allem bei D.C. United, die kurz vor der Eröffnung ihres neuen Audi-Field stehen, während der Wert der Franchise um ganze 48% steigt. Auch der Naming-Rights Deal bringt hier neue Einnahmen für D.C. United und trägt zur Wertsteigerung bei.

Aussichten für die Neueinsteiger

Wer aufgepasst hat merkt, dass in der Forbes Liste für 2017 Minnesota und Atlanta noch fehlen. Weil die Saison der MLS erst im März 2017 begann und die Forbes die Liste für die Saison 16/17 ermittelte, konnte hier kein Wert für die beiden Teams ermittelt werden. Doch in der Liste für 2018 werden beide mit einem voraussichtlich gutem Wert auftauchen. Beide Teams spielten in der Saison 2017 in großen Stadien mit gut besuchten Zuschauerrängen. Besonders Atlanta United ist dabei hier alle Rekorde zu brechen mit dem höchstem Zuschauerschnitt bei Fußballspielen außerhalb Europas mit 48.200 Zuschauern und dem am besten besuchten Fußballspiel in der Geschichte der MLS mit 72.035 Zuschauern (Saisonstart 2018 gegen den FC Toronto). Zudem verlief die Saison für Atlanta mit dem Einzug in die Play-offs ebenfalls sehr gut. Minnesota hat außerdem Anfang dieses Jahres einen neuen Naming-Rights Vertrag für das neue Allianz Field abgeschlossen, der weitere Millionen für die Franchise einbringt.

 

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