Duell der Gehälter: Fußball gegen Formel 1

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Spitzeneinkommen für Spitzenleistungen: Die Stars im internationalen Sport gehören häufig ab der Vertragsunterzeichnung zum Club der Millionäre. Doch selbst bei den Großverdienern unter den Athleten gibt es gewaltige Unterschiede. Obwohl der FC Bayern München einer der reichsten Vereine der Welt ist und drei der vier Spitzenplätze im internationalen Gehälter-Ranking von Fußballern gehalten werden, ist kein einziger deutscher Kicker auch nur auf der Forbes-Liste vertreten.

Der höchstbezahlte Fußballer in den vergangenen zwölf Monaten, was Einnahmen durch Gehälter, Siegesprämien und Werbeeinkünfte angeht, war Cristiano Ronaldo. Juventus Turin zahlt dem Stürmer und Kapitän der portugiesischen Nationalmannschaft für seinen Ballkünste pro Jahr 35 Millionen Euro. Durch andere Einnahmen kam fast doppelt so viel noch dazu. Mit insgesamt 105 Millionen US Dollar (umgerechnet rund 86,5 Millionen Euro) liegt der 35 Jahre alte Ronaldo in der Forbes-Liste der reichsten Sportler auf Platz zwei.

Direkt hinter ihm liegt der argentinische Stürmer Lionel Messi, der sowohl Kapitän des FC Barcelona wie auch der argentinischen Nationalmannschaft ist. Die Gesamteinkünfte des 33 Jahre alten Kickers beliefen sich auf insgesamt 104 Millionen US Dollar.

Der Brasilianer Neymar, der 2017 für eine Rekordablösesumme in Höhe von 222 Millionen Euro vom FC Barcelona zu Paris St. Germain gewechselt war, kam in den vergangenen zwölf Monaten mit Einkünften von 95,5 Millionen US Dollar auf Platz vier der Forbes-Liste.

Bayern-Star Thomas Müller kann sich ebenfalls nicht beklagen. Mit 15 Millionen Euro Gehalt liegt er im Salär gleichauf mit anderen Bayern-Stars wie Torhüter Manuel Neuer und Robert Lewandowski. Hinzu kommen Werbeeinkünfte und Prämien, die sein Bruttoeinkommen noch weiter ansteigen lassen, auch wenn die genauen Zahlen nicht bekannt sind.

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Der bestbezahlte deutsche Sportler kommt allerdings aus einer ganz anderen Sportart. Mit insgesamt rund 36,3 Millionen US Dollar brachte es Formel 1-Ass Sebastian Vettel auf den 32. Platz im Forbes-Ranking. Der vierfache Weltmeister aus Heppenheim, der erst vor Kurzem von McLaren Mercedes zurück zu seinem alten Team bei Ferrari gewechselt ist, gehört zu den beständigsten Fahrern der Königsklasse.

Unumstrittener Herrscher der Rennpiste ist allerdings seit mehreren Jahren der Brite Lewis Hamilton, der mittlerweile sogar den bis vor Kurzem von Michael Schumacher aufgestellten Rekord in Sachen Grand-Prix-Siegen geknackt hat. Auch was die Zahl der Weltmeistertitel anbelangt, ist Hamilton bereits vor Saisonende gleichauf mit Rennfahrer-Legende Schumi. Neun Titel bezeugen, um was für Ausnahmefahrer es sich bei den beiden handelt. Bei Ferrari will Vettel nun zeigen, was ihm als Hamiltons Team-Kollege nicht so einfach möglich war, nämlich, wie viel Talent auch er im Cockpit besitzt.

Trotz der Unterschiede, was die Zahl der Grand-Prix-Gewinne und der Weltmeistertitel betrifft, ist ihm Lewis Hamilton bei den Einkünften weitaus weniger voraus als häufig vermutet wird. Gerade mal 14,5 Millionen Euro beträgt der Unterschied zu Vettel.

Am Hungertuch nagen muss auch Vettels Nachfolger Carlos Sainz Junior nicht. Der Vertrag mit dem 26 Jahre alten Spanier, dessen Vater bereits Renngeschichte geschrieben hat, ist Mercedes pro Jahr 3,5 Millionen Euro wert. Das sind allein pro Tag schlappe 13.461,54 Euro.

 

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Frauen sind auf der Forbes-Liste die Ausnahme, welche die Regel bestätigen. Das liegt auch daran, dass Frauen im Sport so wie die deutschen Fußballdamen trotz aller Titelsiege und anderen Erfolge häufig als Amateure eingestuft werden. Allein Neymars Gehalt würde ausreichen, um die 1700 Fußballfrauen aus den sieben Topligen zu bezahlen.

Die bestbezahlte Sportlerin des Jahres ist die japanische Tennisspielerin Naomi Osaka, die derzeit die Nummer Eins der Tennis-Weltrangliste ist. Sie ist außerdem amtierender Champion bei den US Open der Frauen. Rund 37,4 Millionen US Dollar hat sie in den vergangenen zwölf Monaten eingenommen. Damit liegt sie drei Plätze vor Sebastian Vettel auf der Liste der reichsten Sportler. Tennis-Superstar Serena Williams liegt mit 36 Millionen US Dollar auf Rang 33. Damit sind erstmals seit vier Jahre wieder zwei Frauen im Ranking zu finden.

Auf dem Spitzenplatz bei Forbes ist übrigens ebenfalls ein Tennisstar zu finden. Mit 106,3 US Dollar liegt der Schweizer Roger Federer unangefochten auf Platz 1.

Dass allerdings selbst Millioneneinkünfte kein Garant für dauerhaften Wohlstand sind, mussten so manche Sportstars bereits schmerzhaft feststellen.

Ein Beispiel ist Tennis-Wunderkind Boris Becker. Die Sportlegende, die mit 17 Jahren erstmals auf dem legendären Court in Wimbledon den Titel holte und damit in Deutschland ein Tennis-Fieber auslöste, hat heutzutage mehr Auftritte vor dem Insolvenzgericht als auf dem Tennisplatz. Rund 25 Millionen US Dollar soll Becker im Laufe seiner aktiven Karriere an Preisgeld eingenommen haben. Hinzu kamen Werbeverträge und nach dem Abschied vom aktiven Sport Einnahmen als Trainer.

Doch jenseits des Courts hatte Boris Becker kein allzu glückliches Händchen fürs Geschäftsleben. Erfolgloser Autohandel, Verluste beim Immobilienverkauf und andere Fehlentscheidungen sollen sein Vermögen zum Großteil aufgefressen haben.  Im Jahr 2017 wurde er von einem britischen Gericht als insolvent erklärt. Mittlerweile geht es in dem Verfahren auch darum, ob er alle Informationen offengelegt hatte oder dem Gericht Vermögenswerte verschwiegen hat. Eins steht jedoch fest: Der einst millionenschwere Tennis-König musste seinen Lebensstil deutlich ändern.

Damit ist er nicht der einzige Sportstar, der sich außerhalb der Arena verkalkuliert hat. Fehlspekulationen haben auch Ex-England-Keeper David James, Liverpool-Spieler John Arne Riise und andere Athleten in die Finanzmisere getrieben. Reich werden mag für die begnadesten Sportler leicht sein. Reich bleiben ist es nicht.

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