Gehälter im Frauenfußball: Warum verdienen Frauen weniger als Männer?

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Fußball ist die Sportart Nummer eins in Deutschland. Jedes Wochenende strömen Millionen von Menschen in die Stadien oder vor die Fernseher. Hier brüllen sie ihre Mannschaft in den gegnerischen Strafraum.

Neben den Anfeuerungsversuchen und dem Hin- und Herschieben des Balls auf dem Rasen laufen besonders bei den digitalen Buchmachern die Fußball Wetten heiß: Wer hat dieses Mal richtig getippt? Geht der Schein durch? Das Tippen auf die Spiele ist für viele ein wichtiges Ritual, um richtig Spannung hineinzubringen.

Doch so sieht ausschließlich die Realität bei den Herren aus. Nicht nur in Betracht auf die Zuschauer müssen die Mädels im Fußball einstecken, sondern auch am Gehalt. Aber warum verdienen Frauen, die ebenso talentiert und professionell sind wie ihre männlichen Kollegen, immer noch wesentlich weniger? In diesem Artikel untersuchen wir die Geschichte des Frauenfußballs. Des Weiteren ergründen wir, warum die Unterschiede zwischen den Gehältern immer noch so groß sind.

Die Geschichte des Frauenfußballs

Die Entwicklung des Frauenfußballs verlief in den folgenden Jahrzehnten jedoch sehr unterschiedlich in den einzelnen Ländern. Während der Frauenfußball in England bereits früh sehr populär war und dort auch die ersten nationalen Meisterschaften ausgetragen wurden, war der Frauenfußball in anderen Ländern lange Zeit eher eine Randerscheinung.

In Deutschland etwa erkannte der DFB den Frauenfußball erst Anfang der 1970er-Jahre offiziell an. Ab demselben Jahr hat auch die FIFA (Fédération Internationale de Football Association) sie als eigenständigen Fußballverband anerkannt. Zuvor hatten lediglich einige vereinzelte Fußballclubs Frauenteams, allerdings ohne offizielles Wettkampfsystem.

Im Laufe der Zeit etablierte sich der Frauenfußball als eigenständige Sportart. Vielen Länder haben mittlerweile eigene Fußballligen und nationale Meisterschaften für Frauen ins Leben gerufen. Der erste Ball während einer Weltmeisterschaft für die Mädels rollte 1991 in der Volksrepublik China. Seither findet wie auch schon bei den Männern, alle vier Jahre die FIFA-Frauen-Weltmeisterschaft statt.

Hier konnten die deutschen Damen bereits zweimal als Sieger das Turnier verlassen! Leider liegt der Erfolg 2003 und 2007 schon mehr als 10 Jahre zurück. Allerdings haben sie 2023 in Australien und Neuseeland eine erneute Chance, die Trophäe nach Hause zu holen.

In den letzten Jahren hat sich der Frauenfußball jedoch noch einmal deutlich weiterentwickelt, mittlerweile gilt er als eine etablierte und beliebte Sportart auf der ganzen Welt. Dies ist unter anderem auch dem großen Engagement von Prominenten zurückzuführen, hier haben prominente Weltstars wie Birgit Prinz, Martina Voss-Tecklenburg oder Nadine Angerer ihren Anteil gehabt. In Deutschland kämpfen beispielsweise aktuell zwölf Mannschaften um die deutsche Meisterschaft.

Wie kommt es, dass Frauen weniger verdienen?

Es ist unbestritten, dass eine riesige Gehaltslücke zwischen Männern und Frauen in vielen Berufen klafft. Dies gilt auch für den Fußball. In Deutschland gibt es zwei Profiligen für Frauenfußball: die Bundesliga und die zweite Bundesliga. In der Bundesliga spielen zwölf und in der Zweiten Bundesliga vierzehn Mannschaften.

Im Oberhaus der Frauen beträgt das durchschnittliche Gehalt jährlich rund 42.929 €. Ungefähr die Hälfte davon, circa 20.000 € gibt es für die Mädels aus der 2. Bundesliga. Dies bedeutet, dass eine Spielerin in der Bundesliga im Durchschnitt monatlich 3.577 € brutto und in der 2. Bundesliga ungefähr 1.650 € brutto verdient. Das Gehaltsgefüge der Männer sprengt hierbei deutlich den Rahmen! Sie verdienen durchschnittlich 360.000 € und in der 2. Bundesliga immerhin 120.000 € im Jahr.

Es gibt verschiedene Gründe für die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern im Profifußball. Zum einen liegt es daran, dass die Zuschauerzahlen bei den Mädels deutlich niedriger sind als bei den Herren. Im Schnitt besuchten in der Saison 2021 / 22 bei Bundesligaspielen der Frauen etwa 800 Zuschauer. Beim Oberhaus der Männer waren es in derselben Saison jedoch mehr als 21.000 Zuschauer. Auch die Einnahmen aus Fernsehübertragungen sind bei Frauenspielen deutlich geringer als beim anderen Geschlecht.

Die ungleiche Bezahlung im Fußball ist also hauptsächlich auf die unterschiedlichen Zuschauerzahlen zurückzuführen. Diese Zahlen sagen jedoch nichts über die Leistung der Spielerinnen aus, sondern sind vor allem eine Folge des traditionellen Geschlechterrollenverhältnisses in unserer Gesellschaft wider. Fußball wird nach wie vor als typisch männliche Disziplin angesehen.

Deshalb interessieren sich vor allem Männer für diese Sportart und sehen sie vermehrt als Hobby an. Die Situation des Frauenfußballs ändert sich jedoch langsam: Immer mehr Frauen interessieren sich für diese Sportart und auch die Medien berichten zunehmend über Spiele und Erfolge von Frauenteams.

Herrscht Diskriminierung im Fußball?

Der Fußball ist eine der weltweit beliebtesten Sportarten und Frauenfußball ist ein wachsendes Segment des Sports. In vielen Ländern spielen Frauen bereits auf höchstem Niveau und die Spiele werden zunehmend besser besucht. Die Spielerinnen sind jedoch immer noch weit davon entfernt, die gleichen Bezahlungen zu erhalten wie ihre männlichen Kollegen. In der Tat verdienen sie in der Regel deutlich weniger, was viele als diskriminierend empfinden.

Es gibt verschiedene Gründe, warum Frauen im Fußball weniger verdienen, zunächst einmal ist der Frauenfußball noch nicht so etabliert wie der Männerfußball. TV Spielübertragungen gibt es nur in seltenen Fällen wie einer Weltmeisterschaft, und auch die Tribünen der Stadien sind verhältnismäßig leer. Dies bedeutet, dass die Clubs weniger Einnahmen haben, um höhere Gehälter zu zahlen. Zudem gibt es wesentlich weniger Sponsorengelder, etwas, was sich letztlich auch in den Gehältern widerspiegelt.

Allerdings gibt es auch einige positive Entwicklungen im Bereich des Frauenfußballs zu entdecken. So haben einige Ligen in den vergangenen Spielzeiten bessere TV-Verträge abgeschlossen und mehr Geld in die Teams investiert. Auch die Zahl der Sponsorengelder für den Frauenfußball ist in den letzten Jahren gestiegen. Dies bedeutet, die Bezahlung der Spielerinnen zukünftig besser aussieht. Auch im Bezug der Nationalmannschaft, lässt sie die steigende Tendenz der Prämien erkennen.

Fazit

Auch wenn in den letzten Jahren einige Fortschritte erzielt wurden, ist die Kluft im Gehaltsgefüge nach wie vor immens. Dies spiegelt sich allerdings in vielen wirtschaftlichen Bereichen wider. So verdienen Frauen beispielsweise im Durchschnitt generell weniger als Männer. Auch wenn sie die gleiche Qualifikation besitzen.

Der Frauenfußball ist hiervon nicht ausgenommen. So verdienen die Spielerinnen des deutschen Nationalteams beispielsweise nur einen Bruchteil dessen, was ihre männlichen Kollegen verdienen. Es ist also offensichtlich, dass Frauen in der heutigen Gesellschaft noch immer benachteiligt werden. Dies muss sich dringend ändern, damit die Gesellschaft auch wirklich faire Chancen für alle bietet.

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