Durch den Einzug in das Halbfinale der Champions League hat Bayern München bereits mehr als 60 Millionen Euro alleine durch die Champions League Teilnahme eingenommen. Finanzielle Auswirkungen hatte das Weiterkommen allerdings auch für Borussia Dortmund, Schalke 04 und Bayer Leverkusen: Alle verdienen so knapp 340.000 Euro weniger. Der Grund: Die Einnahmen aus dem Marktpool der Champions League.
Über 60 Millionen Euro Einnahmen
Über 60 Millionen Euro haben die Bayern durch den Einzug in das Halbfinale der Champions League bereits verdient. 25,9 Millionen Euro durch Erfolgsprämien, knapp 19 Millionen Euro durch den Marktpool und geschätzte 18 Millionen Euro durch Zuschauereinnahmen. Damit steht man Bundesligaintern weit vor den anderen Teilnehmern.
Die Tabelle setzt sich aus drei Faktoren zusammen und beeinhaltet Einnahmen aus der Champions League (Einnahme-Tabelle aus allen Wettbewerben zusammen findet ihr hier):
Faktor 1: Wie werden die Prämien verteilt?
Alle Vereine in der Gruppenphase bekommen zunächst eine Teilnahmeprämie von 8,6 Millionen Euro zugesprochen. Von diesen geschätzten Bruttoerlösen sind 55 Millionen Euro exklusiv für die Play-offs vorgesehen – wie bereits im Zyklus 2009-12: Jeder der 20 teilnehmenden Vereine in den Play-offs erhält garantierte 2,1 Millionen Euro. Zusätzlich gibt es in der Gruppenphase Leistungsprämien: Eine Millionen Euro pro Sieg und 500.000 Euro pro Unentschieden. In der K.O-Phase gab es dann Prämien für das Weiterkommen: 3,5 Millionen Euro für das Erreichen des Achtelfinales, 3,9 für das Viertelfinale, 4,9 für das Halbfinale, 6,5 für das Erreichen des Finales und 10,5 für den Sieger. Die Gelder aus dem sogenannten “Marktpool” waren unter anderem abhängig vom nationalen TV-Markt der teilnehmenden Teams. Dazu unten mehr.
Faktor 2: Wie genau berechnen sich die Einnahmen aus dem Marktpool?
Der Anteil des jeweiligen Vereines am Marktpool berechnet sich aus vier verschiedenen Faktoren
- Sportlicher Erfolg in der Champions League
- Sportlicher Erfolg in der vergangenen Ligasaison des Landesverbandes
- Abschneiden der anderen Teilnehmer des Landesverbandes in der Champions League
- Höhe des TV-Vertrags der zwischen der UEFA und den Rechteinhabern im jeweiligen Land abgeschlossen wurden
Der deutsche Marktpool-Anteil berechnet sich wiefolgt:
26.148.000 €: Verteilungsschlüssel
Der Verteilungsschlüssel orientiert sich an dem Abschneiden der Vereine in der letzten Bundesligasaison. Nehmen vier Mansnchaften teil, bekommt (1.Platz: 40% / 2.Platz 30% / 3.Platz 20% / 4.Platz 10%), bei drei Mannschaften (45/35/20).
26.148.000 €: Variabler Teil
Der andere Teil richtet sich nach den absolvierten Spielen in der aktuellen Champions League Saison. Der Anteil aller Spiele von deutschen Mannschaften bestimmt dann die Einnahmen aus dem variablen Teil
Beispielrechnung für Bayern München 2013/2014:
- 1.Platz Saison 2012/2013 = 40% = 10.459.200
- 38 Spiele aller deutschen Teilnehmer in der Champions League Saison 2013/2014, davon Bayern München 12 = 31,57…% = 8.257.000
- Gesamt: ca. 18.716.000
Genau hier kam es durch das Weiterkommen der Bayern zu Verlusten bei den anderen deutschen Mannschaften. Die Bayern werden noch mindestens zwei weitere Spiele bestreiten. Der Anteil am Gesamtpool erhöht sich demnach.
Faktor 3: Zuschauereinnahmen
- Die Einnahmen aus den Zuschauereinnahmen basieren auf den Bundeligazahlen der Saison 2013/2014 (DFL Bundesligareport 2015)
- Danach wurden 482.511.000 € durch Einnahmen aus dem Spielbetrieb generiert
- Wegen der Annahme, dass mehr Einnahmen bei Champions League Spielen generiert wird, haben wir die Champions League, – Europa League und Bundesliga Spiele verschieden gewertet
- Dazu haben wir den Anteil der Spiele im Wettbewerb und deren Zuschauerschnitt berechnet
- Pro Zuschauer haben wir wiefolgt kalkuliert: 30,60 € Bundesliga, 41,87 € Europa League, 54,81 € Champions League
- Formel: Heim-Zuschauer X “Pro Zuschauer” Summe = Einnahmen aus dem Spielbetrieb
Schwächen: Uns ist bewusst, dass die Kalkulation sehr ungenau ist und von Verein zu Verein abweicht. So haben die Bayern alleine aufgrund der VIP-Logen deutlich Mehreinnahmen pro Zuschauer als Bayer Leverkusen. Es wird an einer genaueren Erhebungsmethode gearbeitet, die sich mehr an den Bilanzen der Vereine orientiren soll. Daraus ergeben sich aber aufgrund Transparenz und unterschiedlicher Bilanzierung erhebliche Problematiken. So fallen unten den Posten Spielbetrieb bei den verschiedenen Vereinen nicht nur die Zuschauereinnahmen.