Was kostet die WM 2022 in Katar?

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Katar 2022 

Wie alle vier Jahre, steht auch 2022 eine FIFA Weltmeisterschaft an. Dieses Jahr wird sie allerdings einige Besonderheiten bieten, angefangen bei der Austragungszeit. Für gewöhnlich findet das wichtigste Turnier im internationalen Fußball im Vierjahreszyklus im frühen Sommer, meist im Juni, an. Mit Katar wird der Wettbewerb erstmals in der arabischen Welt ausgetragen. Aufgrund der unglaublichen Sommerhitze werden die gewohnten Monate allerdings deutlich in Richtung kälterer Jahreszeit verschoben. Erstmals in der Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaft werden daher die Monate November und Dezember als Zeitpunkt des Turniers gewählt. Heiß ist es dann im Land am Persischen Golf noch immer – etwas erträglicher wird es allerdings trotzdem.

Die Weltmeisterschaft sorgt bereits seit einigen Monaten für Aufmerksamkeit, aus den verschiedensten Gründen. Sportlich gesehen wird es allemal spannend, denn viele Nationalteams wissen mit ihrem enorm starken Kader zu überzeugen. Betrachtet man die Quoten der Buchmacher von WM 2022 Wetten, stechen zwei Mannschaften als wahrscheinlichster Sieger heraus. Die meisten Experten schätzen Brasilien als stärkstes Team ein, was wegen der guten Mischung zwischen Talent und Erfahrung wenig überrascht. Die zweitbesten Chancen darf sich auf dem Papier die französische Equipe Tricolore ausmalen, auch wenn die historischen Daten dagegensprechen. Als amtierender Weltmeister konnte bislang nur Brasilien ihren Titel 1962 verteidigen – trotz vieler Prognosen gelang dies danach keiner Nationalmannschaft mehr. Der nähere Favoritenkreis wird übrigens neben England, Spanien und Argentinien auch von der DFB-Elf komplettiert. 

Neue Stadien – andere Monate 

Die WM in Katar ist nicht nur wegen der Austragungszeit ein spezielles Turnier. Ein Wettbewerb der Superlative wird es mit großer Sicherheit, die „beste WM aller Zeiten“, so wie es der umstrittene FIFA Boss Gianni Infantino nannte, ist es aber gewiss schon jetzt nicht. Die vielen Stadien, die für das Turnier neu gebaut wurden, bieten aus technologischer Sicht das Beste, was es momentan gibt. Trotz der enormen Temperaturen sollen in den Stadien nämlich angenehme 23 bis 24 Grad herrschen. Auch die neugeschaffenen Rasenplätze wollen bis zum Turnierstart quasi ununterbrochen gewässert werden. Die acht Stadien bieten dabei Platz für 40.000 bis 80.000 Zuschauer, wobei das größte von ihnen in Lusail zu finden sein wird. 

Doch auch für die Zuschauer rund um den Globus werden sich bei dem anstehenden Event an einige Aspekte neu gewöhnen müssen. Das allseits beliebte Public Viewing, das meist in deutschen Stadien oder an anderen öffentlichen Orten im Freien stattfindet, wird sich entweder nach innen verlagern oder aber mit wetterfester Kleidung angeschaut werden müssen – optimal ist es nicht. Auch für Menschen, die ihrer Nationalmannschaft gerne auf den großen Turnieren hinterherreisen, werden es nicht allzu einfach haben. Das gilt zwar ebenso für die vergangenen Events in Südafrika oder Brasilien, doch die Auflagen zum Einreisen und zum Verhalten vor Ort, werden aller Voraussicht nach strikter sein als gewohnt. Kürzlich sorgte eine Ankündigung des Landes für Aufmerksamkeit in den Schlagzeilen, da One-Night-Stands während der WM verboten sind. Was die zeitliche Verschiebung zu Katar betrifft, können die Anhänger allerdings aufatmen. Zu dieser Zeit ist das Land nur zwei Stunden vor Deutschland. Die Anstoßzeiten sind damit recht zuschauerfreundlich: 

 

Gruppenspiele:

  • 11 Uhr
  • 14 Uhr 
  • 17 Uhr
  • 20 Uhr

K.o.-Phase: 

  • 16 Uhr 
  • 20 Uhr   

 

Die teuerste WM aller Zeiten

Doch was wird das Spektakel der FIFA Weltmeisterschaft in Katar letztendlich kosten? Konkrete Zahlen sind insofern schwer anzugeben, als dass die Transparenz der katarischen Offiziellen nicht vollends überprüft werden kann. Fest steht allerdings, dass die Neubauten, die Technik, die Infrastruktur und weitere vorbereitende Maßnahmen etliche US-Dollar kosten wird. Die Statements des Golfstaats kündigten anfangs ein geplantes Budget von 200 Milliarden US-Dollar an, was inzwischen allerdings um 20 Milliarden US-Dollar nach oben korrigiert worden. Wie diese Nummer einzuordnen ist, zeigt sich an den Ausgaben früherer Weltmeisterschaften. Die bis dato teuerste Veranstaltung war das Turnier in Russland 2022 mit 11,6 Milliarden US-Dollar, Deutschland ließ sich die WM im eigenen Land rund 4,3 Milliarden US-Dollar kosten. Ein gigantischer Sprung also zu diesem Jahr. 

Ein Großteil des Geldes geht dabei nicht in den Neubau der Stadien, die alles in allem rund 10 Milliarden US-Dollar in Anspruch nahmen. Vielmehr sind es die Infrastruktur, die insgesamte Modernisierung, Flughäfen und unterirdische Verkehrsmittel, die den Hauptteil der Finanzen verschlingt. Die finanziellen Ausgaben werden aber nicht nur für die WM 2022 aufgebracht. Katars Pläne zur Weiterentwicklung bis 2030 sollen von den Investments investieren und darauf aufbauen.

Fazit

Schon jetzt ist es die mit Abstand teuerste Fußball-Weltmeisterschaft aller Zeiten. Ob es bei den 220 Milliarden US-Dollar bleibt oder ob die bisherigen Projekte schon jetzt mehr Geld gefressen haben, ist unklar. Trotz all der Streitigkeiten sollte dabei beachtet werden, dass das Land auf lange Sicht von den immensen Ausgaben profitieren soll. Ob die WM der angekündigte Erfolg wird, bleibt abzuwarten und wird sich erst final im Dezember zeigen. Dass es die beste Weltmeisterschaft aller Zeiten werden wird, ist im Prinzip schon jetzt ausgeschlossen – dafür hoffen die deutschen Fans auf umso mehr Erfolg bei diesem Turnier. 

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