Finanzielle Auswirkungen eines Einzuges von Borussia Dortmund in das Champions League Halbfinale

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Durch den Einzug in das Viertelfinale der Champions League hat Borussia Dortmund bereits geschätzte 63 Millionen Euro eingenommen. Neben ca. 41 Mio. € aus Prämien und dem Marktpool kommen weitere geschätzte 22 Mio. € aus Spielertragseinnahmen.

Finanzielle Auswirkungen auf das Weiterkommen von Borussia Dortmund gibt es allerdings auch für die anderen deutschen Vereine. Der Grund: Die Einnahmen aus dem Marktpool der Champions League.

Mehreinnahmen von knapp 13,5 Mio. € durch Einzug ins Halbfinale

Zunächst die Gesamtübersicht der Auswirkungen:

AuswirkungenBVBHalbfinaleUEFAChampionsLeague

So setzten sich die Mehreinnahmen zusammen:

Die Prämien: 7,5 Mio. € für den Einzug ins Halbfinale

Der Champions League Sieger 2017 erhält allein für seinen Finalsieg 15,5 Millionen Euro, Als Startgeld für die Teilnahme an der Champions League gibt es 12,7 Millionen Euro. 1,5 Millionen Euro gibt es pro Sieg in der Gruppenphase, 500.000 Euro für ein Unentschieden.

Die Restbeträge (500.000 Euro pro Unentschieden) werden am Ende entsprechend der Anzahl gewonnener Spiele in der Gruppenphase auf alle daran teilnehmenden Klubs verteilt. In der Gruppenphase 2016/17 ergibt sich ein Restbetrag von 22 Mio. €. Insgesamt gab es 66 gewonnene Spiele. Ergeben 333.333€ je Sieg extra.

In der K.O-Phase gab es dann Prämien für das Weiterkommen: 6 Millionen Euro für das Erreichen des Achtelfinales, 6,5 für das Viertelfinale, 7,5 für das Halbfinale, 11 Mio. € für den Verlierer des Finales und 15 für den Sieger. Bestenfalls kann ein Verein alleine durch die fixen Prämien 57,2 Millionen Euro verdienen.

Die Vereine, die die Playoffs bestreiten, können insgesamt 50 Mio. Euro einnehmen, jeder Sieger bekommt 2 Millionen Euro und jeder ausgeschiedene Klub 3 Millionen Euro.

PrämienCL201617

 

 

 

 

 

 

Der Marktpool: 1,3 Mio. € mehr für den BVB, 1,3 Mio. € weniger für Bayern, Bayer und Gladbach

Der Anteil des jeweiligen Vereines am Marktpool berechnet sich aus vier verschiedenen Faktoren

  1. Sportlicher Erfolg in der Champions League
  2. Sportlicher Erfolg in der vergangenen Ligasaison des Landesverbandes
  3. Abschneiden der anderen Teilnehmer des Landesverbandes in der Champions League
  4. Höhe des TV-Vertrags der zwischen der UEFA und den Rechteinhabern im jeweiligen Land abgeschlossen wurden

Hinweis: Die Höhe des Marktpools basiert auf der Gesamtsumme von 2015/2016, die bei ca. 68,3 Millionen Euro lag (Siehe hier). Die genaue Höhe für die Saison 2016/2017 und sind leider noch nicht bekannt und wird erst am Ende der Saison bekannt gegeben.

Der deutsche Marktpool-Anteil berechnete sich 2015/2016 wiefolgt:

34.164.500 €: Verteilungsschlüssel

Der Verteilungsschlüssel orientiert sich an dem Abschneiden der Vereine in der letzten Bundesligasaison. Nehmen vier Mansnchaften teil, bekommt (1.Platz: 40% / 2.Platz 30% / 3.Platz 20% / 4.Platz 10%).

34.164.500 €: Variabler Teil

Der andere Teil richtet sich nach den absolvierten Spielen in der aktuellen Champions League Saison. Der Anteil aller Spiele von deutschen Mannschaften bestimmt dann die Einnahmen aus dem variablen Teil:

Durch den Einzug ins Halbfinale steigt der Anteil der Spiele des BVB. Beim Ausscheiden liegt dieser bei 10 von 34 Gesamtspielen (29%), beim Weiterkommen 12 von 36 Gesamtspielen (33%). Der Anteil der anderen deutschen Vereine sinkt entsprechend.

Die Spielertragseinnahmen:

Es werden weitere 4,6 Mio. € durch Zuschauereinnahmen nach folgender Berechnung kalkuliert:

  • Die Einnahmen aus den Zuschauereinnahmen basieren auf den Bundeligazahlen der Saison 2015/2016 (DFL Bundesligareport 2017)
  • Danach wurden 527.648.000 € durch Einnahmen aus dem Spielbetrieb generiert
  • Wegen der Annahme, dass mehr Einnahmen bei Champions League Spielen generiert wird, haben wir die Champions League, – Europa League und Bundesliga Spiele verschieden gewertet
  • Dazu haben wir den Anteil der Spiele im Wettbewerb und deren Zuschauerschnitt berechnet
  • Pro Zuschauer haben wir wiefolgt kalkuliert: 31,05 € Bundesliga, 45,00 € Europa League, 70,00 € Champions League
  • Formel: Heim-Zuschauer X “Pro Zuschauer” Summe = Einnahmen aus dem Spielbetrieb

Schwächen: Uns ist bewusst, dass die Kalkulation sehr ungenau ist und von Verein zu Verein abweicht. So haben die Bayern alleine aufgrund der VIP-Logen deutlich Mehreinnahmen pro Zuschauer als Bayer Leverkusen. Es wird an einer genaueren Erhebungsmethode gearbeitet, die sich mehr an den Bilanzen der Vereine orientiren soll. Daraus ergeben sich aber aufgrund Transparenz und unterschiedlicher Bilanzierung erhebliche Problematiken. So fallen unten den Posten Spielbetrieb bei den verschiedenen Vereinen nicht nur die Zuschauereinnahmen.

Gründer von Fussball-Geld.de. Studierter Jurist und Master im Sportmanagement. Interesse für Zahlen, Übersichten, Recht und wirtschaftliche Hintergründe im Fußball.

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