WDR: Fussball Profis drohen Steuerprüfungen

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Steuern: Immer wieder spielen Sie in den letzten Wochen eine Rolle im Fußball. Entweder geht es um die Reichensteuer in Frankreich, die Steueraffäre von Uli Hoeneß oder um die Vorsteuer bei Rechnungen von Spielerberatern.

Im Fokus: Nebeneinkünfte, Handgelder

Auslöser diesmal: Ein Bericht im WDR der Sportsendung „Sport Inside“. So soll eine Stichprobe des Landesrechnungshofes Niedersachsen bei 60 Fußballern in fast jedem dritten Fall Verdachtsmomente für nicht deklarierte Einkünfte vor allem aus Werbung und Handgeldern erbracht haben.

Außerdem: Einnahmen aus Panini-Bildern

Außerdem im Fokus: Einnahmen aus Panini-Bildern. „In Zusammenhang mit der Schweizer Steuer-CD sind Vorgänge bekannt geworden, die über Schweizer Konten sich abwickelten, die in Zusammenhang mit Panini liefen“, sagte Manfred Lehmann, der Vorsitzende der Steuergewerkschaft NRW: „Da wurden beispielsweise die deutschen Panini-Bilder in der Schweiz lizenziert und in Italien gedruckt; und da wurden dann Kontenbewegungen bekannt. Bekannt wurde dann auch, dass deutsche Spieler Geld bekommen haben für die Hingabe ihrer Persönlichkeitsrechte, und die sind in deutschen Steuererklärungen auch nie aufgetaucht“

Wie ernst das Thema wirklich ist verdeutlicht das Handeln der Spielergewerkschaft (VdV). Sie hat ihre Mitglieder angeblich bereits vor den Betriebsprüfungen gewarnt. Bei Zweifeln werde zudem eine Selbstanzeige empfohlen.

Manfred Lehmann, Vorsitzender der Steuergewerkschaft NRW, lobt bei „sport inside“ die Initiative der Finanzbehörden: „Die Branche hat erkannt, dass wir hier ein Problem haben, gleichzeitig ist aber auch die Finanzverwaltung noch mal darauf aufmerksam gemacht worden, dass es sich lohnt, noch ein Auge extra auf den Profisport zu werfen. Ich gehe davon aus, dass im Profifußball in den nächsten Jahren deutlich mehr Ermittlungen stattfinden werden.”

Der Fall: Raymond Kalla

Im Beitrag wurde der Fall „Raymond Kalla“ als Beispiel für die falsche Versteuerung beleuchtet. 2008 war dieser vom Bochumer Landgericht unter anderem zu 20 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt wurde, weil er ein Handgeld von 930.000 Euro nicht versteuert hatte. Konkret soll sich der Fall so abgespielt haben: Für die Unterschrift sollte es ein Handgeld geben, dieses sollte aber auf ein ausländisches Konto des Spielerberaters überwiesen werden. Dieser wiederum wollte etwa ein Geldes als „Vermittlungsprämie“ geltend machen. Kalla wurde verklagt und ist derzeit selber Spielerberater in Frankreich.

Nicht nur das Beispiel zeigt, wie kompliziert die Versteuerung der Einnahmen von Fußballern sein kann. Insbesondere die häufigen Wechsel ins Ausland, Prämien, Grundgehalt, Werbung und weitere Nebeneinkünfte machen die Situation nicht leichter.

Gründer von Fussball-Geld.de. Studierter Jurist und Master im Sportmanagement. Interesse für Zahlen, Übersichten, Recht und wirtschaftliche Hintergründe im Fußball.

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