Audiovisuellen Medienrechte der Fußballbundesligen – Teil I

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Zur kommenden Saison 2017/18 greift der neue nationale Fernsehvertrag für die Bundesliga und die 2.Bundesliga. Über die kommenden vier Saisons nehmen die Bundesligsten insgesamt 4,64 Milliarden Euro durch den neuen nationalen TV-Vertrag ein, was durchschnittlich 1,16 Milliarden Euro entspricht.

Im Vergleich zu den anderen Top-Ligen befinden sich die Bundesligen damit auf Platz 3 bei den Erlösen aus den Fernsehrechten, wobei sie fast auf einem Level mit der spanischen Fußballliga ist. Die englische Fußballliga ist für alle anderen Ligen weit außer ferne. Der Verkauf der Medienrechte in dieser Höhe war für die Bundesligen von hoher Relevanz, um nicht den Anschluss an die anderen Top-Ligen in Europa zu verlieren und die eigene Liga weiterhin attraktiv zu halten.

Fernsehgelder werden mit Abstand zur größten Einnahmequellen
Durch den neuen Fernsehvertrag und den daraus resultierenden Einnahmen, wird es eine Verschiebung in den Einnahmenquellen der Klubs geben. Gab es bis zu Letzt die drei großen Säulen – Spieltagerlöse (19,85%), Werbung (25,65%) und Fernsehgelder (27,88%) – die knapp 72% der Erlöse in der Saison 2014/2015 ausgemacht haben und sich dabei knapp die Waage gehalten haben, wird sich die Säule der Fernsehgelder zur neuen Serie signifikant steigern und am bedeutendsten sein.

Zwar sind in den anderen Bereichen ebenfalls Steigerungspotentiale vorhanden, aber im Vergleich zu den TV-Erlösen wird es dort nicht von heute auf morgen zu einer größeren Steigerung kommen.
Gerade im Bereich der Spieltagerlöse ist für viele Bundesligisten ohne neue Technologien oder Services eine Steigerung auf Grund der hohen Auslastung der Stadien nur schwer möglich. Im Bereich der Werbung sind ebenfalls neue Strategien und Technologien notwendig, um die Erlöse zu steigern.

Auswirkungen für die Vereine und weiteres Vorgehen
Für die Bundesliga Vereine hat der neue TV-Vertrag ebenfalls Auswirkungen, die noch nicht konkret absehbar sind. Ein Abstieg kann größere Konsequenzen nach sich ziehen und einen immense Auswirkungen auf die Finanzierungsseite haben. Sind die Fernsehgelder für die Vereine die relevanteste Finanzierungsquelle und brechen durch einen Abstieg weg, kann dies den Verein in große finanzielle Probleme führen.

Auf den folgenden Seiten, werde ich euch im Laufe der Zeit einigen Input zu der Ausschreibung und den medialen Rechten der Fußballbundesligen geben. Beginnen werde ich mit den Rechtsgrundlagen von Übertragungsrechten im Sport in Deutschland. Danach werde ich etwas zu kartellrechtliche Aspekte bei Vergabe der Medienrechte erklären. Schlussendlich gehe ich noch auf den neuen TV-Vertrag ein und spreche mögliche Konsequenzen für die Bieter und die DFL an.

Großer Fussballfan, der sich noch mehr für das Geschehen hinter den Kulissen beim Fussball, aber auch beim Sport allgemein interessiert. Bachelor in Sportmanagement an der Hochschule Ostfalia in Salzgitter.

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